Tours – Anger 130 km

Es gibt Städte die finde ich einfach nicht schön, so wie Tours, das Drecksloch, und dann gibt es Städte in die verliebe ich mich sofort, so wie Anger. Warum? In den beiden Fällen ist dies relativ einfach. Anger ist wirklich Bildhübsch, schöne Altstadt, bildschöne Altstadt, modern Hergerichtet, wenig Müll und grün. Also vieles was Tours nicht hatte. Was ist heute noch passiert? Nicht viel, am dritten Tag lief es erwartungsgemäß wieder besser, trotz Gegenwind. Der bließ ganz schön heftig teilweise, glücklicherweise war ich oft in Wäldern unterwegs, wo nicht bließ er halt, vor allem die letzten 20 km waren heftig. Heute machte mir das aber nicht so viel aus, ich konnte es ab, musste ich einfach ein bisschen stärker treten. Hier im Loiretal sind wirklich viel Radwanderer unterwegs. Teilweise kommt man aus den Bonjour grüßen gar nicht mehr raus, bei dem vielen Gegenverkehr. Mittags oder wenn es regnet, und das tat es heute, oder die Sonne scheint sind alle Rastplätze gerammelt voll, also immer. Und was man auf der Strecke so überholt, ein Blick in die Gesichter sagt alles. Nach Spaß sieht es bei den Familienvätern nicht aus, die im Wind vorn fahren, mit kleinem Gang und die Familie im Windschatten dahinter und ich fröhlich pfeifen ein kräftiges Bonjour jaulend an ihnen vorbei. Ach ich hab Spaß. Der Regen heute war einer den kannte ich noch nicht. Mehrmals Sprühregen, ganz fein, beinahe wie Nebel, ich wurde kaum nass, es war eher wie eine Kühlung und dann war es auch wieder vorbei und die Sonne kam kurz raus, bevor der Regen wieder einsetzte. Hab kein einziges mal die Regenkleidung rausgefischt, war ganz angenehm. Die ersten 60 km oder 80 km fuhr ich in einer Art Nationalpark an einem Damm, manchmal mit Autoverkehr, manchmal ohne. Mit ein paar kleiner Ortschaften auf dem Weg, alle hübsch, altes Gemäuer und so. Ich fands herrlich, alles im allen hab ich Spaß, leider ist es ja bald schon wieder vorbei, deswegen genieß ich das morgen weiter, in diesem Sinne.