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ABOUT ME
- Nimm das Leben nicht so ernst, geh raus hab Spaß, es endet eh immer gleich und der Ausgang ist bekannt -
Hey du, das hier bin ich und wie es mir erlaubt ist die Welt zu sehen. Meistens landen hier die täglichen Geschichten meiner Fahrradtrips und Schnappschüsse davon, aufgenommen mit meiner Handy-Kamera, während ich mit meinem Fahrrad durch die Welt kruse, meinen Gedanken nachgehe und Heavy-Metal dabei in meinen Ohren dröhnt.
Bevor du mit mir auf die Reise mitkommst, will ich mich kurz ein bisschen näher bei Dir vorstellen, damit du grob weißt mit wem du es zu tun hast. Obwohl ich zugeben muss, dass ich manchmal viele bin und meine Persönlichkeit auch von meinem Hunger und Stresslevel abhängen kann. Aber fangen wir langsam an! Hey ich bin Ralph, manchmal Fahrradreiseblogger, mein zuletzt ausgeübter Beruf war Naturwissenschaftler (studierter/promovierter Chemiker) in der Krebsforschung (Publikationsliste). Ein großes Minus in der Forschung ist sicherlich, dass Festanstellungen im Akademischen eher selten sind. Ein ehemaliger Arbeitgeber von mir versuchte es mir folgendermaßen zu erklären: "Man will die Menschen ja intrinsisch motiviert halten. Mitarbeiter würden ja keine 60 - 80 h in der Woche wenn Sie entfristet sind." Während er (mit Festanstellung), jeden Spiegelartikel kannte, aber selten die Artikel auf denen man ihn als Co-Autor zu schreiben hatte. Eigentlich stimmt das nicht, im akademischen bist du für fast alles selber Verantwortlich, vom Forscher bis zum Hausmeister, wenn du dort nicht überdurchschnittlich viel arbeitest, kommst du einfach zu nichts. Output nennt man das und den habe ich. Hin und wieder werden in meine Blogs „lustige“ Begebenheiten aus dem Akademischen und weiteren Lebenslagen aufkommen können, die wohl noch bis heute an mir nagen, zumeist einfache Ungerechtigkeiten. Deswegen möchte ich gleich vor Spuren von Sarkasmus und manchmal reiner Misanthropie warnen. Anyway, ICH SCHWEIFE AB, das Gute an der Situation mit Zeitverträgen war, sie liefen auch mal aus und dann? Entweder Gängelband und Kniefall (weil die erbrachte Leistung zählte ja nicht) oder......man schwingt sich auf das Fahrrad und schaut sich die Welt an, während man sich hin und wieder auf interessanten Stellen an einer neuen Uni (Stadt) und Thema bewarb. Schreibproben (Wissenchaftliche Artikel) hab ich mit den Portraits verlinkt. Das öffentliche Tagebuch hier ist auch eine Form der Traumabewältigung (liest ja eh keiner ;-) bzw nur Leute die es gegen dich verwenden wollen.
Achso ja ich habe eine Rechtschreibschwäche! Das sind nicht nur Tippfehler. Für Hinweise und Richtigstellungen von Schreib- und Grammatikfehler bin ich generell nicht dankbar, überwinden Sie bitte ihren inneren Zwangsneurotiker (Neudeutsch Monk) und lesen Sie weiter.
Wo war ich? Geld? Also ja, Geld kostet Radfahren an sich ja nicht so viel, als Schwabe lebt man ja sparsam, hab weder Kinder (noch das Verlangen auf Nachwuchs #Schwierigekindheit), noch das Bedürfnis etwas anderes zu hinterlassen außer Spuren im Sand (und ne ausgeglichene bis negative CO2-Bilanz). In die Kiste springt man eh nackt. Im Prinzip, je öfter ich im Zelt unterm Baum schlafe und mit dem Spiritusbrenner gekochte Spaghetti Aglio e Olio vernasche, desto länger konnte ich unterwegs sein. Das spartanische Essen erinnert mich auch immer an eine sehr, sehr glückliche Zeit in meinem Leben, noch hin und wieder ne Scheibe trockenes Toastbrot mit Senf dazu, und ich bin wieder der verantwortungsloser Chemiestudent von früher, der am 15ten eines Monats immer noch nicht ganz die Monatsmiete des laufenden Monates zusammen hatte. "Herrlich!" Aber wie ich öfters hören durfte. "Ein voller Bauch studiert nicht gern". Ach solche und andere kluge Weisheiten, durfte ich mir, als Absolvent des 2ten Bildungsweges, ja öfters anhören. Dass das Zitat von H. Glaßl mit "Ein leerer noch weniger" endet, störte keinen. Nebensächlichkeiten! Man hatte etwas "kluges" von sich gegeben und konnte Selbstzufrieden sein. So bevor ich mich nun endgültig in die romantischen Tiefen meines Lebens verliere, interessiert an dieser Stelle die meisten geneigten Leser doch wahrscheinlich eher, wie und warum man auf die Idee kommt, einfach alles stehen und liegen zu lassen und einfach mal so mit dem Fahrrad für ne weile losmacht und sich täglich diesen Strapazen auszusetzten.
Nun ja, es ist wie mit allem, sowas entwickelt sich, zumeist langsam. Nach Ende meines Studiums und Promotion, war ich körperlich und mental ziemlich am Ende, hatte 100 kg (plus) und war auch sonst in gar keiner guten Verfassung. Ist ja auch kein Wunder, 10 Jahre durchpowern. Da ich mein Studium zu einem erheblich großen Teil selber finanziert hatte, ein Chemiestudium lässt mit den vielen Präsenzpraktika eher wenig Freizeit (für Nebenjobs in den Semesterferien oder Nachmittags), hatte ich generell neben dem Studium noch ein bisschen was zu erwirtschaften. Gastro (alle Positionen: Spülküche, Koch, Zapf, Bedingung bis Stellvertretende Geschäftsleitung), Einzelhandel, Objekt- & Kunstgestaltung, Messeaufbau, Ausstellungsbetreuung und natürlich diverse Wissenschaftliche Hilfsjobs. Gut, während der Promotion war es finanziell zumeist ein bisschen einfacher, da zumeist ein geregeltes Einkommen zu Beginn des Monates reinkam, aber mit nem 78 h HiWi bzw. ner halben Stelle konntest du in Stuttgart auch nicht viele Sprünge machen. Also auch hier Nebenjobs! Denkt man sich, „och mit ner halben Stelle muss man nicht jeden Tag da sein“. Pfeifendeckel! Es wurde erwartet, dass man mindestens 40 h die Woche klöppelt (eigentlich ist man ja für die Lehre angestellt, die Promotion sein ja „Privatvergnügen“). Wenn man, wie ich, nach 3 Jahren promovieren will, dann reichen die 40 h normalerweise auch nicht aus. So dachte ich mir mal naiv, mit meinem Jahresurlaub könne ich mir mehrere Wochen hintereinander jeden Freitag frei nehmen um dann arbeiten zu gehen. Als ich mit 4 Urlaubszetteln da stand, durfte ich mir anhören. „Wofür werden Sie überhaupt hier bezahlt.“ Danke! Als ich meine Arbeit abgegeben hatte, zog sich das mit der Verteidigung, man ließ dann noch ein halbes Jahr Zeit mit den Gutachten, bereits meinen ersten Postdoc angefangen hatte (vom Regen in die Traufe!) zog es mir den Stecker, aus, Schluss, kein Mucks mehr. Monatelang massive Schmerzen, Krankenhaus, OP, Pause, kam nicht gut an bei meiner neuen Stelle. Wie kann der es wagen krank zu sein, gleich mehrere Wochen, dabei hat man doch mindestens von morgens um 8 bis abends um 18 Uhr dazu sein. Da ist "der Alte", wie er „liebevoll“ von seiner Entourage (die armen gebrügelten Hunde) genannt wurde, gern mit dem Kaffee durch die Labore gezogen und hat kontrolliert wer da ist und wer nicht. Das war ein großartiges Arbeitsumfeld. Ach ja, ich schweife mal wieder ab (ich sollte mir noch ein paar Geschichten aufheben, was?). Also, körperlich krank, schwer übergewichtig, auch das arbeiten mit Chemikalien ist per se nicht gesundheitsfördernd, fasste ich dann den Entschluss, dass es so nicht weitergeht und hab begonnen wieder Sport zu machen. Fahrradfahren und Fitnessstudio. Ich war so überzeugt, dass ich nach 6 Wochen wieder topfit bin. Aber ich war keine 20ig mehr und hatte es wohl länger schleifen lassen. Es dauerte insgesamt 3 Jahre bis ich wieder gesünder war. Während der Zeit und bis heute habe ich an vielen Stellschrauben gedreht, viele Trainings- und „Ernährungsformen“ ausprobiert. Es geht mir mit Mitte 40ig, um ein vielfaches besser als noch vor 10 Jahren, viel agiler und wesentlich fitter, auch die Mediziner finden nix mehr zu meckern. Ruhepuls von normalerweise 44 – 46 Schlägen. Nebst gesunden Ernährung und der täglichen Dosis Sport, hab ich das Radtouring für mich (wieder)entdeckt. Lange Touren! Alleine und autark. Mal von Stuttgart nach Rom, mal durch den Schwarzwald, mal den Rhein entlang, mal die Donau entlang, Ostdeutschland oder einfach mal in 5 Tagen von Mannheim über Schwarzwald und Alpen ans Mittelmeer um Urlaub zu machen, zurück versteht sich, auch mit dem Fahrrad.
Meine erste Reise führte mich von Stuttgart nach Rom. Totaler Wahnsinn damals, kaum Ausrüstung, über die Alpen, und bei 35°C im Schatten in Italien, Navigation via Autokarte und Campingatlas vom ADAC. Nach 12 Tagen bin ich angekommen und hatte es tatsächlich überlebt. Dann, über die Jahre, kamen kleinere und größere Touren dazu, neue Ausrüstung, neues Fahrrad, längere Abschnitte. 2020 hatte ich alles soweit getimt, Geld zusammen, Ausrüstung zusammen etc pp und wollte durch Asien durch. Anknüpfen an meine bisher längsten Tour, die die Donau entlang bis zum Schwarzen Meer führte. Von Istanbul bis Almaty (Kasachstan), Flüge waren gebucht. Dann zurück, um Visaangelegenheiten für China zu beantragen und dann nach Peking weiter um von dort nach Singapore. Tja, dann kam die Pandemie und wessen Pläne kamen nicht durcheinander? Für mich hieß das zurück in die Krebsforschung und nochmal einundeinhalb Jahre Forschung, bis sich jetzt ein neues Fenster öffnete. Ich versuche täglich während meinen Touren einen Eintrag zu verfassen, bisher habe ich das normalerweise geschafft. Warum fragt ihr euch sicherlich, blogge ich? Geltungsdrang? Vielleicht! Selbstverliebtheit? Hoffe nicht! Aber natürlich auch Unterhaltung, Tagebuch, Antrieb und natürlich auch Therapie. Wer hat keine Traumata zu bewältigen? Jeder! Selbst die behütetste Kindheit schützt einen nicht, hilft aber, wohl? Bei mir war es eher schwierig #Schwierigekeindheit. Nun ja, die Fotos wurden zumeist von meiner Frau in Ihrem Studio aufgenommen und ich find sie schön, unabhängig vom Motiv. Tatsächlich ist Fotografieren, wie praktisch, meine kleine geheime Leidenschaft, ich hab zwar keine Ahnung von Technik, aber man attestiert mir doch des öfteren ein Gutes Auge, oder, dass ich halt zum richtigen Zeitpunk am richtigen Ort stehe, wie ein guter Stürmer es halt so tut. So genug von mir, hier, in diesem Sinne, viel Spaß im Blog!