Tag 52 Deltebre – Benicassim 115 km (reiner Gegenwind)

Gnadenlos. Angesagt war ein bisschen Westwind, der im Laufe das Tages zunimmt. Realität? Gleich von Beginn an harter Gegenwind, nicht in Böen, sondern konstant. Konstant von vorn, mal frontal, mal seitlich aber immer stark. Im Delta war es hart, gar keinen Windschutz auf der offenen Ebene auf der es nur (leicht überschwemmte) Felder gibt. Die ersten 14 km brauchte ich schon mal locker eine Stunde. Wer hatte eigentlich die dumme Idee mitten ins Delta zu fahren? Wäre ich heute nach Barcelona gefahren, ich hätte die 150 km wohl kaum treten müssen und wäre nach 4 h dort gewesen. Aber ich will ja Richtung Portugal. Wenn ich das Wetter über das Internet richtig checke, war die Idee nach Süden auszuweichen ganz richtig. In Bilbao schüttet es angeblich, laut Internet. Wie es da wirklich aussieht, keine Ahnung. Das Internet sagte mir auch, dass ich morgens nur Wind mit 10 – 15 km/h aus Westen hätte. Das war falsch. Also es half ja nichts. Zähne zusammenbeißen und treten, treten und treten. Ich wechselte auf die Bundesstraße, da der dortige Seitenstreifen mir die Gelegenheit gab in die Triathlonposition zu wechseln. Da kann ich besser durchtreten, leider hatte ich beim Frühstück arg zugelangt und nach kurzem Seitenstechen. Also wieder Tempo raus und runter auf die Nebenstraßen bis ich ein bisschen verdaut hatte. Auf dem Weg lag ein großes Elektrofachgeschäft, dass ich ins Visier nahm, meine Videokamerahalterung ist mal wieder gebrochen und mein Headset rauscht (nach einem Waschmaschinengang). Nur die Kette war groß, der Laden eher kleines Format, und voll mit Boomer, die sich Ratlos umschauten. Das Personal versteckte sich ganz geschickt vor den Kunden. Als mich eine ältere Dame mich was fragte sah ich sie ratlos an und lies es mir nochmal erklären. Sie zeigte mir ihr Kabel und ihr Handy. Ich probierte es mit meiner Powerbank durch und suchte ihr ein USB-C Ladekabel raus, dann gab ich ihr und noch ein Induktionsladegerät. Mir der Videoausrüstung war das nichts in dem Laden, Staubsauger hätte ich mitnehmen können, aber ein Headset fand ich und stellte mich an die Kasse. Da stand ich dann, da sich die anderen Boomer nun von der Kassiererin beraten ließen, der Rest der Belegschaft rannte Beschäftigt durch den Laden (ohne Kundenkontakt). Das dauerte. 2 Anmerkungen: 1) Leibe Boomer, auf facebook könnt ihr jede Verschwörung mit Meinung untermauern, aber Euch vorab für einen Einkauf im Elektrofachgeschäft informieren ist zu viel verlangt. 2) Liebe Personalabteilung von Elektrofachgeschäften, entweder ihr stellt geschultes Personal ein, oder ihr bildet euer Personal zur Fachkraft aus, aber das was da manchmal so Euer tolles rotes Shirt tragen darf, geht gar nicht. Also irgendwann ging es dann für mich endlich weiter, gleich wieder hart in den Wind. Wieder probierte ich die Bundesstraße und Triathlonposition und siehe da es lief plötzlich besser. Dabei ließ ich ganz Peniscola liegen, wohl eine der schönsten Küstenstädte in Spanien. Blöd. Ich suchte mir nach geistiger Ablenkung, das treten an sich ist ja nicht so schlimm nur wenn man ständig dran denken muss ist es blöd. Da viel mir ein, es war ja Samstag und die richtige Uhrzeit, also machte ich den Liveticker an. Was soll ich sagen WERDER! BREMEN! Da ging die Zeit wie im Fluge vorbei. Was noch? Es gab kurze partielle Schauer und sogar LKWs wurden von der Brücke geweht. Jedoch irgendwann war mein Saft dann weg, so bei 100 km, nicht schlimm, dann habe ich morgen nach Valencia wenigstens noch substantielle Strecke (die auch bei Gegenwind schaffen könnte). Also suchte ich mir ne Unterkunft, marke sehr billig und wurde in 15 km Entfernung fündig. Also über eine Via Verde (wunderschön am Meer entlang) hingerollt, naja eher gekämpft und nun bin ich durch und im Bett. In diesem Sinne, gute Nacht und Herr Putin auf den Fotos sehen sie gar nicht mehr gut aus, was ist passiert? Hat sie jemand vergiftet?

the morning, nice or?

shower

life goals

ups

i like these

Werder

so nice

via verde