Tag 36 Villasimus – Tortolino (Arbatax) 130 km
- Ralph

- 7. Apr. 2022
- 3 Min. Lesezeit

Simona, meine Gastgeberin gab mir morgens einen Tipp, die schönsten Strände Sardiniens! Sagte Sie, muss man im Sommer im Internet reservieren, sagte sie auch. Soll ich dran vorbei fahren. Da der heutige tag eigentlich nur 110 km auf dem Plan stand, dachte ich ein paar Kilometer mehr können ja nicht schaden. Memo an mich selber: Bevor du Umwege zum sight seeing fährst mach erstmal ein paar Kilometer. Zum Abschied schenkt mir die wirklich sehr nette Frau noch ein Set mit Rasierschaum und Rasierer. Was will sie mir damit sagen? Meine Platte ist doch blank, vielleicht das Gestrüpp im Gesicht? Was weiß ich, bin dann nach langem verabschieden los um gleich das Thema des Tages zu spüren. Wind! Heftig, böig, morgens noch von der Seite. Wird schon verschwinden, dacht ich mir. Also los, die Strecke entlang die mir genannt wurde, nur um nach 10 km (kurz bevor es los gehen sollte) an einer Straßensperre (strada interrota) zu stehen. Ich muss sagen beide Apps weigerten sich diesen Weg zu laden. Jetzt weiß ich warum. Also zurück oder einen Weg durch den Busch (App Vorschlag) oder durch und schauen wir mal? Was mich stutzig macht, keine Autos, weit und breit. Also durch. Nach ein paar einsamen Kilometern mit wunderschöner Aussicht, Simona hatte recht, war immer noch kein Grund zu sehen warum die Straße gesperrt worden ist. Dann sah von der gegenüberliegenden Seite der Bucht endlich einen weißen Lieferwagen hinter mir herkommen. Es dauerte noch 5 Minuten bis er bei mir war. Ich hielt ihn an und fragte ob die Straße blockiert ist. Glaube er verstand den Mix aus Zeichensprache und Englisch. Er antwortete auf Italienisch. Denke er sagte: „Mach dir kein Kopf ich fahr hier jeden Tag durch“ lachte und fuhr weiter. Okay?! Konnte ich schon die Aussicht genießen. Wunderschön und einsam. Ach herrlich, kann das Video dazu nur empfehlen. Den Berg wieder runter kam das Straße gesperrt Schild für die Ausfahrt, nun warum die Straße gesperrt war? Kein Plan? Vielleicht haben sich die Sarden hier einen Strand reserviert? Ich würde es ihnen nicht übel nehmen. Dann weiter, heute über Stock, Fluss, Tunnel, Stein und Baustellen. Echt schlecht Ausgeschildert. Hatte glücklicherweise keiner was dagegen das ich Fahrrad durchschob, sonst hätte ich wieder zig Kilometer zurück müssen. Durch den Fluss, beide Apps haben mich durch den geschickt. Leider war der Weg auf der anderen Seite mal wieder durch ein Gatter verschlossen. Bin ich wieder zurück, nochmal durch den Fluss. Hab ich eigentlich schon den Wind erwähnt? 70 – 80 Kilometer härtester Gegenwind. Am Anfang hat der noch gewechselt, mal von vorn mal von hinten, seitlich. Irgendwann nur noch von vorn. Da fährt man so 20 km/h und plötzlich nach eine Böe ist man bei 0 km/h und muss wieder antreten. Also runter in die Triathlon Position und durchtreten. Was ein Kraftakt. Irgendwann ging mir das über Stock und Stein und Schaaf und Gegenwind auf den Sack und ich wechselte auf die Bundesstraße. Hatte ich auch kein Bock mehr auf einen Anstieg, wie Navi 1 vorschlug. Leider achtete ich bei Navi 2 nicht genau auf das kommende. Ein 1.5 km langer Tunnel ohne Seitenstreifen. Oh Mann war ich bedient danach. Deswegen und wegen einer Nachricht. Also den Blog würde doch eh keiner lesen, dazu wäre man ja zu faul, ich solle doch das Ganze in einem Video kurz und bündig präsentieren, das wäre besser. Die Nachricht nagt nun schon seit gestern an mir. In welcher Welt leben wir eigentlich? Tut mir leid, dass ich Information nur in Text bereitstelle und ansonsten vorenthalte. In diesem Sinne mache ich nun für heute Schluss und freue mich auf morgen. Klettern! Hoffentlich ohne Wind! Gute Nacht und Herr Putin, bitte beenden Sie den Krieg.


yes






the end






hihi





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