Tag 31 Palermo 0 km
- Ralph

- 3. Apr. 2022
- 4 Min. Lesezeit

Palermo also. Gestern habe ich ja schon einen Eindruck der Einwohner bekommen und ich verrate jetzt nicht zu viel wenn ich sage das verstärke sich am heutigen Tage. Aber gut, mit rüde kann ich leben. Wirklich, bei meiner vita kein Problem. Morgens nach dem Blog nachtragen raus und die Gegend erkunden. Schön, dass ich die Sehenswürdigkeiten den Tag zuvor schon fast alle mit dem Fahrrad abgeklappert hatte, eher per Zufall. Gut dieses mal zu Fuß, fest entschlossen mir einen neuen Mantel (faltbar) für mein Fahrrad zu besorgen, damit ich bei nächster Gelegenheit (Platten) die Geschichte erneuern kann. Und damit begann es. Den ersten Fahrradladen den ich mir aussuchte lag entlang der Sehenswürdigkeiten. Bei strahlendem Wetter los vorbei an Kirchen, Häusern, Theatern und dann stand ich nun, vor einem neu eröffneten Haushaltswarenladen. Kein Fahrradladen weit und breit. Irgendwie stehen in diesem Internet manchmal Dinge die nicht stimmen. Ob da schon jemand drauf gekommen ist? Egal, also zum nächsten. Als ich morgens mir die Sache angeschaut habe, habe ich 2 Läden ausgemacht die wahrscheinlich das haben könnten was ich suche. Beide lagen auf jeweils entgegengesetzten Seiten der Stadt, in der Mitte meine Herberge. Der den ich erfolglos gesucht habe, nun ja, der war auf gut Glück und lag beinahe auf dem Weg. Also ab in die Peripherie, vorbei an Autowerkstätten, Läden mit Autozubehör, Auto-HiFi-Läden und Autohandwäscheschuppen. Wirklich, davon gibt es hier nicht wenig. Dann nach 3 km stand ich endlich vor meinem Laden. Rein und erklärt was ich brauche (google translat und foto). Ja nein haben sie nicht in der breite. Nur für Mountainbikes und ich hätte ja kein Mountainbike (bitte merken). Um mich herum standen zig Gravelbikes mit Bereifung die getaugt hätte, aber Ersatz hätten sie dafür nicht, und von einem montierten Fahrrad wollten sie nichts abnehmen. Nach einigem hin- und her nannte er mir die Adresse das anderen Fahrradladen auf der anderen Seite der Stadt. Plötzlich hatte er noch einen Geistesblitz. Er bat um Geduld und verschwand auf seinem Dachboden, dessen Einstiegluke direkt über dem Tresen war. Runter kam er mit einem nicht faltbarem Reifen, kaum Profil, sehr schmal. Ich lehnte ab, es eilte nicht wirklich. Die Enttäuschung war ihm ins Gesicht geschrieben, er verstand das jetzt nicht. Als ich den Laden verlassen hatte war das Wetter plötzlich regnerisch. Wie lang war ich da drin? Und ich lief wieder Richtung Stadt, als der Regen heftig wurde, kehrte ich ein, zog mir einen Teller Pasta rein und einen wirklich guten Kaffee. Mittlerweile bemerkte ich, dass der andere Laden erstmal bis 16 Uhr geschlossen war und da es sich einregnete zog ich mich in die Herberge zurück. Gegen halb vier klarte es dann auch wieder auf und ich freute mich schon als ich wieder losmarschierte um 10 Minuten später unter einem Hauseingang zu warten bis der regen wieder weniger heftig vom Himmel viel. Irgendwie schaffte ich es halb nass bis zum Laden. Dort eine ältere Dame und ein Junge hinter der Theke. Auf meine Frage ob sie englisch Sprechen, nickte der Junge enthusiastisch und sagte: „Yes“. Meine Erfahrung in Palermo mit dem Angelsächsischen sind so, sie sagen alle, dass sie Englisch sprechen können, die Qualität ist die Frage. So schickte mich gestern zum Beispiel meine nette Hafenauskunft (Pförtner) den nächsten Eingang nach 100 m rechts als ich nach dem Gate für die Fähre nach Sardinien fragte (after 100 m right the entrance). Dort stand ich dann nun in der Hafenadministration und suchte das Gate. Was er gemeint hatte war nach 1000 m rechts (die zweite Abbiegung). Eingang und Straße, zwei verschiedene Worte im Englischen. So auch im Fahrradladen, aber ich war auf der Hut und wir kamen ins Gespräch. Der junge Mann sagte mir dann (aufpassen) ich hätte ja ein Mountainbike und das hätten sie hier nicht. Auch Luigi der hinzugerufene Monteur aus der Werkstatt sagte dies. Sie hätten hier nur Rennräder. Aber! Im Keller vielleicht, Luigi ging und holte mir einen nicht faltbarem Reifen, dieses Mal bisschen Profil auch sehr schmal. Auch hier lehnte ich ab. Beim gehen sagte die ältere Dame etwas zu dem Jungen und plötzlich zauberte er genau das was ich brauchte aus dem Regal direkt hinter sich hervor. Exakt passende Breite und Größe, ein bisschen weniger Profil als das was ich brauche. Ganz stolz sagte er mir, auch für Tubeless, ob ich mit Karte zahlen wolle. Ich verneinte, sagte Cash. Hat er mir 20% billiger gegeben als Ausgezeichnet, ohne Rechnung natürlich. Also dann raus und wieder zurück in die Stadt, ich hatte noch ein paar Gebäude nicht besichtigt. Der regen war mittlerweile sehr stark und so lief ich dann im strömendem Regen durch die Stadt. War noch auf dem Markt einkaufen. Was ich hier für einen Einkauf auf dem Markt hinlege, dafür habe ich auf dem Wochenmarkt in Mannheim für eine Paprika aus Sizilien (die Großen, schmackhaften) bezahlt. Vielleicht hätte der Händler in Mannheim auch Bar zahlen sollen? Durchnässt (vor allem die Schuhe) kam ich dann in meinem Zimmer an und muss vor dem Packen erstmal alles trocknen. In diesem Sinne, gute Nacht und Herr Putin, nachdem sie den Krieg verloren haben, danken sie ab, oder?













Kommentare