Tag 12 Neapel – Vesuv - Neapel 56 km
- Ralph

- 14. März 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. März 2022

Früh raus, gleich aufs Fahrrad und los ab durch die Großstadt. Und nicht irgendeine Großstadt, eine mir einem wirklich heftigen Verkehr. Ich muss mich ja ein bisschen zusammenreisen, dass ich nicht jegliche Rücksicht über Bord werfe. Aber ich stehe auf den Verkehr, er ist ja zumeist nur chaotisch und nicht schnell. Vorfahrtregeln? Zweispurig oder doch Dreispurig, Fußweg, Radweg, egal Hauptsache ich komme vorwärts, ist die Mentalität hier. Wer an einer Einfahrt wartet bis kein Verkehr kommt, wartet vermutlich sehr lange. Gut, in der Altstadt gibt es hin und wieder noch Radwege, die aber den längeren Weg darstellen. Will man direkter aus der Altstadt fahren muss man durch einen längeren Tunnel (2 oder 3 spurig, bin mir nicht sicher), in dem Überholverbot und 20 km/h herrschen sollen, also ich fahr 25 km/h und wird von allen, auch Bussen (sehr nahe), überholt. Die Vorstädte sind noch chaotischer und nicht ganz so schick. Hinzu kommt, dass die App nicht den aktuellsten Einbahnstraßenverkehr im Portfolio hat. Das ist dann ziemlich vertrackt, den richtigen Weg zu finden. Es muckt aber auch keiner wenn man mal eine Einbahnstraße falsch fährt. Okay es bremst auch keiner. Gehupt wird, wenn in einer engen Straße knapp überholt werden soll, sehr zuvorkommend. Und die Kopfsteinpflasterstraßen, die sind heftig hier. Irgendwann war ich dann auch endlich am Aufstieg zum Vesuv. Noch eine mal über eine stark befahrene Straße, dann links ab und plötzlich ruhe. Sehr gute Straße und kaum Verkehr. HERRLICH! Vor mir lagen 900 Höhenmeter auf ca 12 km. Ich hatte voll Bock drauf, das Wetter ideal, Sonne, nicht zu warm, kaum Wind. Also los, sie Serpentinen hoch, immer höher. Der Ausblick auf Neapel wurde immer unverstellter, leider war es ein bisschen diesig. Die Vegetation änderte sich schlagartig. Früher (noch vor ein paar Jahren) hatte ich extreme Höhenangst mit zugehörigen Panikattacken, trotzdem bin ich immer wieder die Berge hoch (hochfahren, das liebe ich, allein mit sich und dem Pulsschlag), runter war das schwierige für mich. Heute beim Hochfahren beschlich mich wieder so ein mulmiges Gefühl als ich von immer weiter oben in den Golf von Neapel blickte. Aber es war wohl eher die Angst vor der Angst bzw Panikattacken als wirklich Höhenangst. Ich setzte mich damit auseinander und wurde mir dessen bewusst. Achtsamkeit ist das Schlüsselwort und setzte den Weg nach oben fort. Ohne Gepäck ist das gar nicht so anstrengend, tatsächlich kam ich gut voran. Selbst mit Fotopausen kam ich innerhalb von einer Stunde oben an. Schön gemütlich. Leider konnte ich nicht ganz bis zum Kraterrand hochfahren. Da war eine Eintrittsbereich (10 €) und leider sagte man mir, dass ich mit Fahrrad nicht durch durfte. Ich wollte auch nicht mit meinen Fahrradschuhen die letzten 200 Höhenmeter zum Kraterrand machen, also bin ich umgedreht und hab die fahrt nach untern genossen (das Video dazu gibt es hier!). Kurz überlegte ich nah Pompei zu fahren, jedoch liegt das morgen auf der Strecke und bin im Anschluss langsam nach Neapel zurückgefahren. Zwischendrin noch ein Kaffee und eine Pizza. Die ganze Tour ist ja eine Tortur für Körper und Material. Je widriger es wird, desto besser ist es. Zum Körper bzw Knie, hab nun den Winkel des Fahrradschuhs des schmerzenden Knies sehr eigenwillig eingestellt. Aber es scheint zu funktionieren, hoffentlich auch morgen. Zum Material, eher zufällig ist mir der Bruch des vorderen Gepäckträgers (Foto) aufgefallen. Scherkräfte sind das heftigste und das Stichwort hier, glücklicherweise hatte ich keine Taschen mehr für vorne. Wann das passiert ist, keine Ahnung, ich tippe drauf, als mir das Fahrrad mal umgefallen ist, kann das aber nicht mehr rekonstruieren. Aber ich hatte die Kabelbinder schon im Vorfeld installiert, bei der Montage des Gepäckträgers. Habe ich schon erwähnt, dass bei mir keine Neuinstallationen von der Wand fallen? So ist das auch mit dem Fahrrad. Und zugegebenermaßen ist mir auf meiner Frankreichtour passiert, dass sich ein Gepäckträger gelöst hat und nach hinten gefallen ist und hat somit als Anker fungiert. Das war sehr verschreckend. Das war der 2te Gepäckträger der während der Tour flöten ging. Tja Erfahrungen. War dann heute in einem kleine Werkzeugladen am Wegesrand (der erste hatte mal wieder zu, danke Internet) und mir neue (mehr) Kabelbinder gekauft um den Gepäckträger noch besser zu sichern. Ich lass den mal drauf, da er sehr nützlich ist um Tragetasche und Solarzelle zu befestigen. Denke das geht so, falls es doch Probleme gibt, kommt er halt runter. Im Werkzeugladen habe ich wieder so eine tolle Situation gehabt, kein Wort verstanden trotzdem herzlich gelacht. Fazit, die Schlaglöcher in Italien sind dazu da, dass man während des fahren nicht einschläft bzw sofort wieder aufwacht. In diesem Sinne sollte ich mich mal schlafen legen und bitte Herr Putin, beenden sie diesen Krieg.

the serpentines are in the video

so nice

broken

one-way thing

i love the architecture











Vielen Dank für diesen exzellenten Artikel! Die Gründlichkeit der Recherche und die klare Darstellung sind wirklich beeindruckend. Solche Beiträge zeigen, wie wertvoll fundiertes Wissen ist, besonders wenn es um komplexe psychologische Themen geht. Das erinnert mich daran, wie wichtig zugängliche Werkzeuge zur Selbsteinschätzung sein können. Bei meiner Recherche bin ich auf einen sehr aufschlussreichen teste de agorafobia gestoßen, der Menschen eine erste Orientierung bieten kann. Eine großartige Ressource für alle, die Klarheit suchen.
Was für ein aufschlussreicher Artikel! Er erklärt die verschiedenen Arten von Angststörungen auf eine sehr verständliche Weise. Für Menschen, die sich nicht sicher sind, was mit ihnen los ist, kann dieses Wissen sehr entlastend sein. Eine Webseite, die einen Test auf Anzeichen einer Angststörung anbietet, kann ein erster Anlaufpunkt sein, um die eigenen Symptome einem bestimmten Muster zuzuordnen und die nächsten Schritte zu planen.