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Rom 25

  • Autorenbild: Ralph
    Ralph
  • 3. Okt.
  • 5 Min. Lesezeit

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Und wieder die ewige Stadt und warum heißt es ewige Stadt? Richtig es hat sich nicht viel verändert seit meinem letzten Besuch und auch verglichen mit den Besuchen zuvor. Ist auch gut so, diese Stadt ist episch, genauso wie sie ist. Freitag morgens war ich noch arbeiten, dann um die Mittagszeit Richtung Flughafen, durch die Sicherheit und die letzten Telefonate, rein ins Flugzeug und endlich Ruhe, ich schlief durch bis zum Zwischenlandung und nach 3 h Aufenthalt irgendwo weiter und weiterschlafen. Gut ausgeruht kam ich Samstag morgens in Rom an, total desorientiert. Erst einmal zur Gepäckausgabe, da stand ich nun vom Flug von Dubai und meine Taschen kamen nicht raus, ich war verwundert. Hatte meine Brille nicht dabei und musste noch mehrmals nachschauen, ich stand am falschen Band. Da ich überzeugt war, dass ich in Dubai zwischengelandet war fragte ich die Frau am Schalter, die mich erst einmal brüsk abfertigte. Ich setzte mich und sammelte mich, schaute auf mein Ticket und kam zur selben Zeit drauf, wie die Frau vom Schalter zu mir um mir dann doch zu helfen. Ich kam von Doha, also ein paar Bänder weiter und wie es der Zufall so wollte war dazwischen eine kleine Cafébar. Italien ist, wenn du überall eine Kaffee bekommst wofür sie sich in anderen Ländern eine Stern an die Brust hängen. So moralisch gestärkt lief ich ans richtige Gepäckband, genau in dem Moment in dem meine Taschen auf selbiges vielen. Ich hob sie hoch und verlies den Flughafen Richtung Bahnhof, Leonardo Express. Es ist soviel einfach wenn man den Weg kennt. Eine Stunde später stand ich am Roma Termini und trank erstmal einen weiteren Kaffee, dann ab ins Hotel und da es 9 Uhr morgens war, gab es noch kein Zimmer für mich, jedoch konnte ich meine Taschen abladen, was auch mein Ziel war, das Zimmer sei ab 14 Uhr fertig. Also zurück zum Termini, ich musste meine innereuropäische Reise organisieren, am Automaten und der App der französischen Bahn. Der Schalter ist zumeist nutzlos, die Trenitalia App ist ebenfalls nicht so gut, der Automat in Italien hingegen ist ausgezeichnet, genauso wie die App der französischen Bahn. Die erste Reise war einfach, am Montagmorgen von Rom nach Genau. Doch dann? Mein Plan war am ende der Woche in einem Tag von Genua nach Barcelona. Doch die Verbindung war mir zu unsicher, also auf zwei Tage splitten mit Aufenthalt in Marseille, war ich noch nie, also guter Plan, der nicht lange bestand hatte, da ich Italien fluchtartig verlassen musste, davon aber später mehr.

Während ich so mit Automaten und App meine Reise zusammenstellte viel es mir wieder ein, hier in Rom gibt es sehr viel Männer die einem gern ungefragt helfen, und so ist es auch wieder passiert, dass ich am App etwas suchte und mir einer in den Automaten griff um mir zu zeigen, dass ich eh alles falsch mache. Die wollen Beratergeld erschnorren. Und wie Berater also Consultants so sind wollen sie dir erst einmal erzählen was du alles falsch machst. Ich bat ihn höflichst zu gehen, tat er nicht, er stand da und starrte auf meinen Bildschirm und zeigte wild darauf. Ich bat ihn zu gehen, tat er nicht. Also ging ich, an den nächsten Automaten, er wollte mir folgen, aber ich glaube mein Blick hielt ihn ab. Die Typen sind wirklich nervig, wollte er mir erklären wie man Bahn fährt. Kann man machen muss man aber nicht. Nachdem alles unter Dach und Fach war, machte ich erst einmal was? Richtig Kaffee. Dann weiter zur Metro, 48 h Ticket kaufen und dann zum Zirkus Maximus raus und da stand ich nun mit Blick auf meinen Lieblingshügel den Palatino. Den wollte ich mir für morgen aufheben und bin somit erst einmal zu Kapitol gestiefelt, mit einem Auge immer wieder auf den Palatino. Ein kleiner süßer Innenhofmarkt besucht, an Touristen vorbeigedrückt und hoch zum Capitol und weiter in die Basilica di Santa Maria in Aracoeli. Darin war gerade ein Hochzeit und was soll ich sagen wunderschön, so zwischen Touristen zu heiraten, kann man machen. Ich habe schöne Bilder machen können, dann noch hier hin und dort hin und, Käffchen hier, Päuschen dort, irgendwann war es dann kurz vor 14 Uhr und ich bin ins Hotel unterwegs noch Foccacia kaufen. Meine Taschen waren schon auf dem Zimmer und es war angenehm kühl und ich dachte es ist eine gute Idee mich kurz hinzulegen. Um 17 Uhr bin ich kurz aufgewacht, meine Body Clock hat zugeschlagen, in Australien war es ja auch 1 Uhr nachts. Also habe ich im liegen die Focaccia verhaftet und habe fröhlich weitergeschlafen. Am nächsten morgen war ich um 4 Uhr topfit. Also was nun? Endlich die Schachen erledigen zu denen ich nicht kam, wie zum Beispiel eine Reiseversicherung abschließen. Das geht tatsächlich wenn man unterwegs ist, bisschen teuer aber kein Problem. Wenn ich mir überlege, in Deutschland hatte ich noch 10 Auslandsversicherungen, mit jeder Kreditkarte eine und in Australien, ja eine über die Arbeit, aber ob die bei Privatreise greifen würde? Und da musste ich auch schmunzeln, Krankenversicherungen, ich wurde einmal exmatrikuliert weil ich meine Studiengebühren (ja ich konnte 600 Euro nicht berappen, so arm war ich mal) nicht zahlen konnte. Gleichzeitig wurde ich aus meiner Familienkrankenversicherung geworfen, ich war ja kein Student mehr. Dies erfuhr damals natürlich meine Mutter und anstatt mal nachzufragen wie sie helfen könnte oder was los war bekam ich einen ihrer berühmten hasserfüllten Anrufe, was mir den einfallen würde, wenn mir jetzt etwas passieren würde, müsste sie den Rest ihres Lebens für mich zahlen. Eines dieser unterstützenden verständnisvollen Gespräche die ich so gerne mit ihr führte. Danke für diesen Support. Also kniff ich meine Backen zusammen und arbeitet ein paar Tage auf einer Baustelle oder so und siehe da ich konnte mich wieder einschreiben, auch wenn ich dazu erst einmal in die Verwaltung der Uni Stuttgart musste. Dass jemand seine Studiengebühren nicht zahlen konnte, da hatten die auch wenig Verständnis, wozu hat man schließlich Eltern war die Antwort die ich dort bekam.

Und ich kaufte mir neue Musik an diesem morgen in Rom, so lange habe ich darauf gewartet. Animals as Leaders, Surrender the Crown (Danke Musikclub Rock auf SWR 1), Opeth, Within Temptations alles Bands die ich bisher noch nicht kannte und was soll ich sagen, großartig, vor allem Surrender the Crown! Dazu noch die neue Ayreon (sehr nett) und Volbeat und heute während ich diese Zeile schreiben die neue Taylor Swift. Und ich erledigte noch weitere Korrespondenz um dann endlich um 8 Uhr loszog. Ich hatte Pläne in Rom und schon einen Nachmittag verschlafen. Zuerst zur Engelsburg, aber Sonntags ist die Metro richtig Vatikan richtig voll, trotzdem reingequetscht und Richtung dem Zwergstaat. Raus und an die Burg gerannt, 5 Minuten vor 9 Uhr war ich da und stellte mich in die Schlange. Sagen wir so, ich war als erstes oben im Cafe, da ich das ganze Sightseeing übersprang und direkt nach oben bin. Somit hatte ich Platzwahl und trank meinen Cappuccino mit Blick auf den Vatikan, 1, 2, 3 Cappuccino ich sahs da, die Leute strömten an mir vorbei und ich genoss den Ausblick. Nach 2 Stunden erledigte ich den restlichen Rundgang und war Richtung Palatino unterwegs. Ich brauchte noch Schuhe, Sonntags in Rom kein Problem, kaufte mir Wanderschuhe und wie immer eine Nummer zu klein, meine Füße sind nicht lang, dafür sehr breit, das kenne ich schon, die müssen eingelaufen werden. Dann noch Mittagessen in einem der Restaurants, auch sehr nett, wenn dich der Kellner anschreit, dass du den Löffel verwenden sollst und nicht deinen Antipastakäse in den Honig tunken sollst. Rom halt, gibt halt kein Trinkgeld. Dann endlich Palatino, durch einen Seiteneingang rein, Geheimtipp. Dann durchs Forum hoch, um 14 Uhr war ich oben und suchte eine Parkbank im Schatten, meine Body Clock, mein Körper dachte es ist 10 Uhr abends. Also legte ich mich auf die kühle Marmorbank und chillte erstmal eine Stunde. Dann weiter auf meinem Lieblingshügel spazieren. Hier überkommt mich immer eine richtige Ruhe und ich konnte reflektieren. Meine Gedankenwelt zu letztem Jahr, eine ganz andere, letztes Jahr noch getrieben und gefangen in einer toxischen Situation und heute, endlich frei! In diesem Sinne.

 

 
 
 

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