Tag 4 Leinweiler – Heidelberg 150 km
- Ralph
- 25. Juli 2023
- 3 Min. Lesezeit

Und 2500 Höhenmeter. Eine Nacht in einem anständigen Bett zu verbringen, anstatt im Zelt, wirkt für die Erholung wunder. Ich war morgens wirklich gut drauf. Nach dem verabschieden von Daniela und Thomas, die beiden mussten heute arbeiten, ging es los. Es hieß auch Abschied nehmen von dem Panorama meiner Kindheit, den 3 Kaiserbergen am Horizont. Bis zum Abfahrt nach Untergröningen sogar ganz ohne Regen, da fing es an. Regen ah nein sagen wir Wolkenbruch, der begleidete mich das Kochertal, ich war trotz Regenkleidung vollständig durchnässt, so heftig war das, das Wasser drang von allen Seiten rein. Außer meine Füße, das ist die Stelle an der ich empfindlich bin. Wenn die nicht kalt, feucht oder gar nass kann ich fahren. Ob Winter oder Regen. Und wie ich die warm und trocken halte weiß ich mittlerweile. Merinowollsocken und Goretexüberschuhe und ich kann fahren. Wie ich meine Elektronik schütze weiß ich mittlerweile auch, am besten haben sich Zippbeutel bewährt, ich packe alles ein und fasse es möglichst erst wieder an wenn die Hände trocken sind, das hat sich bewährt. Das Navi lässt sich durch die Folie steuern und das Display ist zumeist gut sichtbar. Hat mich auch nur ein paar Handys gekostet bis ich die Lösung perfektioniert hatte. Als ich dann im Murrtal war (gibt es das Belinda eigentlich noch?) kam die Sonne raus, also wieder raus aus der Regenkleidung, keine Sorge, das blieb nicht lange so, ich war noch nicht ganz trocken und beinahe über die Löwensteiner Berge als der nächste Wolkenbruch niederging. Das war zur Mittagszeit. Wieder bis auf die untere Radhose nass. Ich bekam noch einmal die Chance trocken zu werden, zumindest kurz, das war irgendwo bei Bad Rappenau. Richtig, ich entschied mich heute dagegen den Neckar entlang zu fahren, ich nahm die direktere Strecke, die mehr hügelige. Die die ich noch nicht kannte, die die auch schön ist. Zwischendrin sah ich immer wieder eine S-Bahn bzw Zug in meine Richtung fahren, die Versuchung war den ganzen Tag da, ich Wiederstand. Also bei Meckenheim find der finale Anstieg heute an und der Regen setzte wieder ein. Zuerst leicht. Den Weg kannte ich teilweise von letzter Woche als ich von Stuttgart nach Wiesbaden gefahren bin nur bin ich dieses Mal ganz bis zur Spitze.des Königstuhl. Mittlerweile war ich dann auch mal wieder vollständig durchnässt, Schweiß & Regen, es lief mir überall rein, außer die Füße, die blieben trocken und warm. Oben angekommen konnte ich gerade ein paar Bilder von mir machen, Fernsicht gab es heute nicht, Nebel. Und dann ging auch schon der nächste Wolkenbruch nieder, ich verwarf den Gedanken heute zu zelten packte mich wieder in meine Regenkleidung, Helm auf, Sonnenbrille an und Licht an. Im strömenden Regen bergab, kenne die Strecke ja. Die Sonnenbrille, damit mir das Wasser nicht die Augen zerschossen, Sicht gab es sowieso nicht. Also bergab und hat auch gut funktioniert, okay die 360 Grad Kurve kam ein bißchen früher als erwartet aber ich hab die Kurve bekommen, war knapp, aber ich kannte ja die Strecke. Ich hatte so ein fettes grinsen im Gesicht und pfiff Ghost Love Score (Nightish) das in meinen Ohren erklang, selten so viel Spaß gehabt als in diesem Moment. Kaum unten war der Regen auch schon wieder vorbei, da stand ich am Bahnhof. Die Überlegung war: heute schon heim, oder mir eine Unterkunft suchen. Ich entschied mich für letzteres und nach dem Duschen und Essen bin ich endlich trocken, meine Kleidung wird es wohl morgen früh sein, da geht es weiter, wohin weiß ich noch nicht, in diesem Sinne.

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