Olympia Tag 6 – 16
- Ralph
- 13. Okt. 2024
- 4 Min. Lesezeit

Ja, ich war schreibfaul. Nein, das ist falsch, ich bin schreibfaul. War auch sehr sehr viel los in meinem Leben in der letzten Zeit. Nein, auch falsch, immer noch viel los. Aber ich trage nun die Wochen über nach, was ich nicht geschrieben habe, chronologisch. Wenn ich es schaffe. Also Olympia und Paris. Schaue ich gerade nochmal die Fotos durch, wow! Wow, war das toll, das war wirklich ein einmaliges Erlebnis. Wo war ich noch überall dabei? Mehrmals Beachvolleyball, was für eine Sportstätte, die Beste, fand ich. Insgesamt 5 mal war ich unter dem Eifelturm dabei. 2 oder 3x sogar die beiden Spanierinnen, die Gute ist ein 8tes Weltwunder, wirklich, die Frau, wegen ihr gab es viele MEMS. Und die Sportstätte unter dem Eiffelturm war wirklich toll. MONSTERBALL. Die Stimmung top. Dann war ich noch beim Bogenschießen, Kanu-Slalom, Hockey, Wrestling, nochmal Tischtennis und beim Dressurreiten in Versailles, auch eine super Sportstätte, sehr schön gemacht, und mehrmals im State-de-France bei der Leichtathletik. Den allerbesten Wettkampf erlebte ich beim Frauengewichtheben bis 49 kg. Oh mein Gott haben die sich gefeiert, die hatten richtig Bock und dementsprechend performend. Damals als ich geplant hatte, hat ich, leider muss ich es zugeben, mich verplant. Ich hätte ein bisschen mehr Geld in die Hand nehmen sollen und mich mittig in Paris einquartieren. Wär hätte es auch gedacht, dass noch soviel Wohnungen auf den entsprechenden Börsen angeboten wurden. Das nächste Mal! So musste ich jeden Tag pendeln, zumeist 2 mal. Morgens fuhr ich mit dem Fahrrad zu den Sportstätten, über Mittag zurück, zumeist an der Seine entlang um dann abends wieder reinzufahren mit den Öffentlichen. Samstag war ich in Versailles beim Dressurreiten und traf auf dem Hinweg eine junge Dame, ebenfalls auf dem Fahrrad, wir kamen ins Gespräch, während wir den Weg suchten. Kompliziert wurde es weil das Radrennen ebenfalls an Versailles entlang führt. Die Volunteers hatten auch wenig Ahnung, obwohl man sagen kann, dass die Freiwilligen normalerweise äußerst bemüht und ungemein freundlich waren. Die junge Dame und ich trennten uns am Fahrradparkplatz direkt an der Sportstätte und ich saß dann da beim Reiten, in der prallen Sonne. Beim ersten Deutschen Reiter, flog ein Helikopter (Radrennen) an der Sportstätte vorbei, deswegen war der Klepper vielleicht ein bisschen abgelenkt, machte das ganze wirklich spannend. Äußerst Spannend. Goldmedaille war verdient und wirklich einmal schön mitzuerleben. Dann wieder zum Fahrrad, die junge Dame war wieder da und wir sprachen weiter. Sie sei mit dem Zug hierher heute Morgen und überlege sich jetzt mit dem Fahrrad in die Stadt zu fahren. Ich habe es nicht geblickt, bin ich flirtblind, und habe mich verabschiedet und bin nach Ris-Orangis um abends wieder mit den Öffis zum Beachvolleyball zu fahren. Habe ich mich geärgert, den ganzen verdammten Tag und den nächsten und den darauf. Ich bin zu blöd, bis heute ärger ich mich noch, aber so bin ich, einfach nicht fähig zu flirten und viel zu schüchtern. Warum auch immer, doch ein kleiner introvertierter in einer extrovertierten Hülle. Anyway, was den noch? Natürlich war auch ein bisschen Sightseeing dabei, jedoch aufgrund der ganzen Pendelei war das beinahe zu kurz, was es mir auf jeden Fall angetan hat waren die Bouquinisten an der Seine entlang. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, war ich während der Paralympics nochmal ein Wochenende in Paris und holte dort sehr viel nach, vor allem war ich da nochmal wegen der Fackel da, aber dazu dann irgendwann später mehr. Viel war ich auch in Montparnasse, Crème Brûlée & Kaffee, vor allem auch weil es immer auf dem Weg zwischen 2 Sportstätten lag oder einer Sportstätte und der Wohnung. Mit dem Fahrrad war ich natürlich auch wieder einmal (oder öfters) im Kreisverkehr um den Arc-de-Trumpf. Jedes Mal richtig gefährlich, einmal wurde ich beinahe über den Haufen gefahren, ich schimpfte wild, Stinkefinger raus etc. Plötzlich macht der Wagen sein Blaulicht & Sirene an und fährt weiter. Ups. Da schlich ich mich dann langsam weg, schien aber irgendwas los zu sein, aus allen Richtungen kamen sie angefahren. Das Wetter war sehr abwechslungsreich während der 2 Wochen. Manchmal 35 Grad im Schatten, manchmal strömender Regen, manchmal ganz angenehm. Der Weg entlang der Seine war mein Lieblingsweg, wenn auch ein bisschen länger als der direkte. Vor allem war er angenehmer weil man nicht ständig auf den Verkehr achten muss wenn man auf dem Fahrradweg entlang fuhr, ansonsten war das manchmal sehr anstrengend, entweder die Autos in den Vororten oder die Fußgänger in der Stadt. Ach eigentlich war das alles richtig toll, unvergesslich sind die Fahrten mit dem „Knopf-im-Ohr“ (Radio) zwischen Musik (Beyonce texas hold´em) und Sportberichterstattung (zumeist Tennis oder Basketball oder eine andere Mannschaftsportart) Das waren 2 so geile Wochen. Wirklich. Ich kann es teilweise gar nicht beschreiben. Unvergesslich auch das Handballspiel gegen Frankreich, welches ich im Apartment verfolgte während ich mich fertig machte um abends loszukommen. Das war unglaublich. Danach mit einem gekühltem Monsterdrink in der Hand in den Zug, bei 35 Grad, wieder rein in die Stadt zur nächsten Veranstaltung. Ich hoffe ich schaffe es in 4 Jahren wieder in L.A. dabei zu sein. Mit der gesammelten Erfahrung wird das Erlebnis bestimmt noch besser. Es war unbeschreiblich! Schön, unbeschreiblich schön! Der Rückweg mit dem Zug, verlief sehr ereignislos, obwohl ich ein paar Mal umsteigen musste und auch in einen Zug in Frankreich, der keinen Fahrradstellplatz hatte, ich aber unbedingt den nehmen musste, an einem Sonntag, da ich Montags ja wieder arbeiten musste und Anschlusszüge erwischen musste, die Riedbahnsanierung ließ grüßen. Zurück über das Rheintal und seine Burgen (Pfalzgrafenstein), dabei bekam ich „Heimweh“ nach Wiesbaden (echt ?, die Stadt hat es mir doch angetan) und kam nach 3 Wochen wieder in Essen an. Am liebsten wäre ich weggeblieben.
In ein paar Wochen schreibe ich Paris Part 2 (Paralympics), ich hoffe weitere Geschichten finden Ihren Weg da hinein, bis dahin in diesem Sinne.



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