Heidelberg – Breitenauersee 110 km
- Ralph
- 23. Juli 2023
- 3 Min. Lesezeit

Und 1500 Höhenmeter. Zuallererst muss ich mich heute erstmal beschweren, so toll der Campingplatz war, mein Zeltnachbar schnarcht, die ganze Nacht, laut. Sowas gehört unter Strafe gestellt, wirklich. Die ganze Nacht mit Musik in den Ohren verbracht, nicht wirklich erholsam. Und nein ich bin bin nicht raus und habe gegen sein Zelt getreten/gepinkelt oder hab es gar abgefackelt, solche Gedanken kommen mir nicht. Niemals. Also entsprechend gerädert morgens aufgewacht und war leicht knatschig. Packen, losfahren, Bäcker, Frühstück, meine Laune wurde nicht besser, deswegen verzichtete ich erstmal auf den Königstuhl, war mir auch nicht sicher wieviel Zeit ich heute Abend zur Verfügung haben würde. Also los den Neckar lang, bei Dilsberg konnte ich dann doch nicht anders als hoch zur Festung, die ist so toll. Dann über Mückenloch runter und weiter den Neckar entlang, zwischen Hirschhorn und Ebersbach ist wirklich der schönste Teil des Radweges, bzw des Waldes daneben, zugewucherte Steinbrüche. So schön. Dann in Ebersbach den langen und beschwerlichen Weg hoch zur höchsten Erhebung des Odenwaldes den Katzenbuckel (626 über NN). Auf dem Weg nach oben holte mich dann ein Gruppe Mountainbiker ein, alle große Fresse viel bla bla und natürlich alle mit Batterie unterwegs. Junge Leute und die waren nicht wirklich viel schneller als ich. Meine Meinung zu diesen „Sportlern“ ist ja mittlerweile bekannt, oder? Ist die selbe wie zu Singlespeed-downhiller in Bikeparks, alle große Fresse und große Wampe. Jungs ich fahr nicht Fahrrad um cool zu sein oder die Natur zu zerstören, ich fahre um was von der Welt zu sehen und 6000 kcal am Tag fressen zu können und nicht so ….. auszusehen wie ihr. Als ich wieder zurück am Neckar war und mir Horden verschiedenster Radfahrer entgegen kam viel mir auf, dass ich die meisten dieser „Gruppen“ nicht wirklich ab kann. Meine es gibt die Rennradfahrer, meist ältere Modelle, also Fahrrad wie Fahrer, alte bunte Trikots, Schuhe, Socken, die sind zumeist cool, grüßen, haben Freude und Interesse am Fahren, das sieht man ihnen an. Dann gibt es die „jungen“ bzw studierten (Führungskräfte) mit ihren Carbon-rose-bikes, die fahren um cool zu tun, um was zu erzählen, meist dunkle unbedruckt Radkeidung, zumeist alles teuer und auf 20 km sind die auch schnell sogar mit Bauchansatz. Die würden auch scheiße stapeln wenn sie denken damit Eindruck zu schinden. Dann die E-biker, denen sagte der Arzt, sie sollen sich mehr bewegen. Meist Fett, ungesunde Gesichtsfarbe, irgendein aktuelles Tourtrikot und fahren wie sie mit ihren Leibern umgesprungen sind, nicht gut. Und als letztes die Rentner auf den E-Bikes, zumeist gelbe Warnweste und fahren so, wie sie denken, dass sich Fahrradfahrer verhalten sollten. Jau. Ach eine Gruppe hab ich vergessen, die Tourenradler… Grüßen, sind entspannt, lachen über den angestrengt Leistungsruck der Rose-lutscher und genießen das Ganze. Kinder, glaubt ihr wirklich, bloß weil ich mit gemütlichen 20 bis 25 km/h vor mir hertuckel, ihr könntet mich ernsthaft auf egal welcher Strecke, auf egal welcher Distanz, egal welcher Berg das Wasser reichen? Das Gepäck ist auch Trainingsgewicht. Wenn ich Bock habe fahr ich euch Lutscher locker platt, zumeist sogar mit Gepäck und den ganzen Vortagen in den Beinen. So wie im wirklichen Leben, Kinder, ich bin nie bei 100%, wenn ich das mache, seht ihr meine Rücklichter nicht mehr. Aber da fängt ja bald eine neue Herausforderung an, die juckt mich schon richtig die nächsten Jahre Vollgas zu geben. Ich sag nur Fuck Cancer, dieses mal in einer professionellen Umgebung, mit interdisziplinären Expertise im Nachbarbüro. Mittlerweile ist ja auch alles so wie ich gern gehabt hätte. Anyway wo war ich? Ach ja am Neckar, als ich auf die Uhr schaute war es 2 Uhr und ich hatte noch 50 km vor mir, hätte morgens doch auf den Königsstuhl können, manchmal bin ich zu ungeduldig und das Timing, egal gibt noch einen Rückweg. Also hab ich die Beine hochgenommen und noch mehr gebuckelt, mich an Neckar gesetzt und gechillt. Um 5 Uhr war ich am Zeltplatz es tröpfelte sogar ein bisschen, zeltaufbauen, duschen, essen und runter zum See, da sitze ich nun und warte auf den Sonnenuntergang (bzw hier ist ein Biergarten in den ich mich bald setze). Morgen werde ich den Kocher entlangfahren, die geneigten Leser werden wissen wohin der mich führt, richtig, hab mich zum Grillen bei Daniela & Thomas morgen abend eingeladen, in diesem Sinne.


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