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BeNe-ohne Lux 450 km Paradies und Deutschland

  • Autorenbild: Ralph
    Ralph
  • 28. Mai 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Schon lange nichts mehr in mein öffentliches Tagebuch eingetragen fällt mir gerade auf. So ist das halt wenn man ein langweiliges leben führt. Nicht. Nur war ich schon länger nicht mehr mit dem fahrrad unterwegs, beinahe ein Jahr. Und machte sich das in meiner Ausdauer bemerkbar? Vielleicht, vielleicht werde ich aber auch nur alt. Aber solang ich 450 km in 4 Tage abspule beschwere ich mich mal nicht, oder? Alter ist auch nur eine Zahl, langsam sogar eine beeindruckend hohe. Ansonsten? Wird man mit dem Alter aus Sesshafter? Irgendwie juckt mich mein Nomadenleben wieder, bin ja auch schon wieder ein Jahr am selben Ort und hab ein exzellentes Angebot aus einer großen Stadt auf dem Schreibtisch. Aber dazu irgendwann mehr, nicht heute. Wie kam es wieder zur Radtour? Eine Geschäftsreise nach Lüttich zu einer Firma die automatisierte Synthesemodule verkauft, eine einwöchige Schulung im Programmieren. Programmieren, mal wieder. Ist wie Fahrradfahren, verlernen tut man es nicht, nur ohne Übung wird man auch nicht besser darin. Spannend und großartig was die Zukunft bereithält und zumindest ein paar Tage Gelegenheit Lüttich anzuschauen. Der Hinweg, kurze 160 km in acht Stunden, irgendwie auch über Holland. Sobald ich aus dem Pott war, hat sich das mit dem Verkehr auch einigermaßen in Grenzen gehalten. Irgendwann war ich an der Maas und von da an wurde es schön, auch das Wetter. Herrlich. Lüttich an sich gefällt mir sehr schön, einzig die Spezialität der Stadt, Fleischbällchen mit Lüttich Soße (erinnert an Sauerbraten), habe ich wirklich nicht vertragen. Wirklich nicht, aber lecker war es. Die Firma in der wir waren, Trasis, war verdammt modern und ein anderes Arbeitsumfeld als ich es gewohnt bin. Es war herrlich. Nach dem Training, am Freitagnachmittag ging es weiter die Maas lang, 70 km nach Namür. Sehr schöne Route, hatte mir mein Trainer vorgeschlagen. Namür an sich, auch ein kleines Juwel, sehr schönes Städtchen. Sehr schön. Am Samstagmorgen dann weiter quer durch die Wallonie bis nach Brüssel. Die 80ig Kilometer waren auch ganz hügelig und regnerisch aber gut ausgeschildert. Die Radwege mal Straße, mal Schlammloch, aber ich kam ganz gut voran. Unterwegs wurde ich von einem Rennradfahrer angesprochen, er fuhr seiner Gruppe entgegen, die wollten Richtung Lichtenstein aufbrechen.  Also fuhren wir ein paar Kilometer zusammen und tauschten uns aus. Die Rückfahrt wollten Sie mittels Deutscher Bahn machen und er fragte ob es stimmt, dass die Qualität beziehungsweise die Pünktlichkeit zu wünschen übrig lässt. Was soll ich sagen, es hat sich bis nach Belgien rumgesprochen, dass 6 Minuten Umsteigezeit kein Problem ist, da auch der nachfolgende Zug Verspätung hat. So einfach ist das, Freunde. Generell soviel wie die letzten 3 Tage wurde ich auf Tour noch nie angesprochen. An fast jeder Ecke, Pause, Cafe, Schranke immer eine schnackte mit einem. Generell viel anlächeln, grüßen, wissen, Radsportbegeisterung und Reiselust pur in Belgien und Holland. Über die Qualität der Radfahrinfrastruktur gibt es wohl ganze Buchbände, und was soll ich sagen, Holland ist einzigartig, Belgien, vor allem Flandern ist auch sehr gut. Zumindest was ich sehen durfte. Wo war ich? Ja in der Wallonie auf dem Weg nach Brüssel, die nächste Hauptstadt mit dem Fahrrad erleben. Und was soll ich sagen, Großstädte sind was Besonderes, immer wieder. Eigentlich wollte ich zum Atomium und kam dann auch gegen 14 Uhr an, ja Großstädte bremsen einen auch immer wieder aus. Zumindest ein paar Kilometer wollte ich noch machen, nach 70 km nach Gent. Ich schaute mir Glücklicherweise Hotels und die Preise an, ja das Zelt hatte ich dabei, aber da ich den Vormittag im regen unterwegs war und noch ein paar Hausaufgaben machen wollte, dachte ich an ein gemütliches Hotelzimmer. Aber die Preise?! Ich wollte keine Wohnung kaufen. Also schaute ich nach Hotels in Brüssel um und wurde fündig. Ein Kilometer vom Atomium entfernt für schmales Budget. Genau meins und es war sogar ganz okay. Hatte schon wesentlich schlimmere Absteigen. Dann halt sight seeing. 16 Euro für das Atomium eintritt. Als kleines Kind war ich schon mal drin, hat sich wohl wenig geändert. Ganz nett gemacht, Museum, Lichtshow und oben ein Restaurant mit belgischen Waffeln, für 16 Euro. Ach ganz okay, vor allem bei der Aussicht. Dann zurück ins Hotel, weiterarbeiten. Am nächsten morgen dann über Antwerpen (ganz schöne Stadt) nach Holland an die Küste und weiter nach Tilburg. 160 km. Und die letzten 10 Kilometer in einem heftigen Gewitter. Links und rechts zuckten die Blitze, Donner dröhnte, der regen peitschte und heftiger Wind, von hinten. Also mit dem fettesten grinsen das man sich vorstellen kann und ca 35 km/h im Schnitt zum nächsten Hotelzimmer. Der Typ an der Rezeption wurde ein bisschen komisch da ich ziemlich durchnässt in die Lobby kam, als ich dann noch mein fahrrad mit auf das Zimmer nehmen wollte bekam er Schnappatmung, aber bei den Preisen Junge musst du Wasser auf dem Boden abkönnen. Der letzte Tag, Richtung nach Hause, die ersten 100 km noch in Holland, herrlich, auch das Wetter. Dann Deutschland und wieder Deutsche Radwege. Boah, vom benutzungspflichtigem Schlagloch zu benutzungspflichtigem Schlagloch, mal rechts mal links, ausfahrt hier, ausfahrt da, ach einfach ermüdend. Froh als ich nach 7 Stunden zuhause war. Auch keine Sekunde zu spät, einsetzendes Gewitter das ich arbeitend trocken vom Fenster aus beobachten durfte. In diesem Sinne, guten Abend.      


Nachtrag: ein kleines Minus hat Belgien und Holland jedoch, wirklich ein kleines....und das ist kein Kaffee in den Bäckereien. wirklich in keiner Bäckerei.       







 
 
 

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